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Hans-Peter Fuhrmann - PhotoarbeitenAusstellung vom 6. Februar bis 26. Februar 2000Hans-Peter Fuhrmann war von 1971 bis 1999 bei der Deutschen Welle für die Kiswahili-Redaktion tätig Während dieser Zeit hat er im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit auf mehreren Reisen durch Kenia und Tansania dokumentarische Photos gemacht. In den letzten Jahren entwickelte er sein photographisches Arbeiten hin zum künstlerischen Gestalten von Wirklichkeitsausschnitten.
Als er 1992 im Rahmen der "Photokina" an einer Ausstellung in der Deutschen Welle teilnehmen konnte, war es für Fuhrmann erstmals eine Möglichkeit, seine Photos einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen Da ihn dieses Angebot ziemlich unvorbereitet traf, wählte er aus seinem Fundus zunächst eine Anzahl von nicht zusammenhängend entstandenen, aber thematisch gleichen Photos aus und stellte sie unter dem Thema "WasserLicht und GrenzStrukturen" aus.
Fuhrmanns künstlerisch-photographische Tätigkeit ruhte nun einige Jahre, bis er sie 1996 wieder aufgriff: "Longericher Herbst" entstand, eine kleine Serie von Photographien, in denen er mit gewollter Unschärfe die Farben des Herbstlaubes verschiedener Baume und Sträucher einfing. Dieser kleine Überblick mag genügen, einen ersten Eindruck vom thematischen Spektrum des Photographen Hans-Peter Fuhrmann zu geben. Wellen am Strand, die feinen Lichtspiele der Sonne auf der Wasseroberfläche, zarte Strukturen, die abfließendes Wasser am Sandstrand hinterläßt, der Grenzbereich von Stein zu Wasser oder die Farbigkeit der Natur in den Herbstbäumen und -sträuchern, das sind einige Motive, die ihn in den letzten Jahren interessiert haben Es sind die Elemente der Natur wie Wasser und Wind, und die Materialien der Erde wie Sand, Stein Holz und Laub, die seine photographischen Arbeiten bestimmen. In den beiden Photo-Serien, die Fuhrmann hier im Brühler Kunstverein ausstellt, hat er zum einen die Auswirkungen eines Feuers und zum anderen die Einwirkungen von Wind, Regen und Sonne auf verschiedene Materialien eingefangen. Die Serie "HolzBlech gebrannt" entstand 1998, als Fuhrmann mit dem Fahrrad durch die Felder von Longerich nach Nippes fuhr. Zufällig entdeckte er dabei eine abgebrannte Gartenhütte Die erstaunlichen Verwerfungsmuster des verbrannten Holzes und die ungewöhnlichen Verfärbungen des ausgeglühten Wellblechs dieser Laube erregten seine Aufmerksamkeit Mit seiner Kamera umrundete er das Objekt von allen Seiten, entdeckte dabei eine Vielfalt faszinierender Oberflächenstrukturen und Farbkombinationen und führte seinen Photoapparat mit dem 135er Teleobjektiv so dicht an das Objekt heran, daß formatfüllende Detailaufnahmen entstehen konnten.
Durch den Brand hat sich die Struktur der Holzplanken verändert Die einstmals braune Oberfläche ist nun silber-grau bis schwarz geworden und in Blasen aufgeworfen Eine bröckelige, gewellte oder auch zellenartige Oberfläche ist entstanden. Im Sommer 1999 "stolperte" Fuhrmann im Deutzer Hafen während einer Vernissage über ein mit Plastikplanen abgedecktes Segelboot. Zwei Wochen später fuhr er noch einmal dorthin - dieses Mal mit seiner Kamera ausgerüstet -, um die von Wind und Wetter zerschlissenen, vielfarbigen Planen-Fetzen, die ein eigenwilliges Ambiente boten, photographisch zu umkreisen und zu erkunden. Und wiederum hält er die verschiedenen Ansichten seines Objektes in Detailphotos fest.
Regen, Wind und Sonne haben die einstige Schutzabdeckung des Bootes mürbe gemacht. Ihrer Funktion können diese Planen nicht mehr gerecht werden Die Struktur des Gewebes hat sich aufgelöst. Das Material ist brüchig, durchscheinend und löchrig geworden Die einzelnen Fäden haben sich aus dem Gewebe gelöst und flattern wie ein bewegtes Linienspiel filigran im Wind.
Hans-Peter Fuhrmann lichtet seine Objekte in einer Spannbreite von verschiedenen Abstraktionsgraden ab. Je dichter er an sie herangeht, um so mehr verlieren sie ihre Identität als Gegenstand und um so mehr verselbständigen sich die Materialien, Strukturen und Kompositionen. Liane Heinz M.A., Kunsthistorikerin
Am 16. August 1941 in Pasewalk (Pommern) geboren. 1961-63 Dienst in der Bundesmarine. 1963-68 Studium der Politologie in Hamburg und Berlin. 1968-71 Zeitungsvolontariat und erste selbständige journalistische Tätigkeit bei der "Giffhorner Rundschau", auch Bildreportagen.
1971-99 Journalist in der Kiswahili-Redaktion der Deutschen Welle.
Während mehrerer Reisen durch Kenia und Tansania wichtige photographische Eindrücke gesammelt.
1992 Erste Ausstellung photographischer Arbeiten in der Deutschen Welle im Rahmen der Kölner "Photokina". Titel der Ausstellung: "WasserLicht und Grenzstrukturen". 1996 Der Zyklus "Longericher Herbst" entsteht: Photographien, in denen mit gewollter Unschärfe die Farben des Herbstlaubes verschiedener Bäume und Sträucher eingefangen sind.
1997 Ausstellung in der Deutschen Welle: Die Serie "GezeitenEbbe" wird gezeigt.
1998 Im Rahmen einer Ausstellung von afrikanischer Kunst 19 dokumentarische Photos zur Schnitzkunst auf Zanzibar ausgestellt.
1999 Die Serie "Deutzer Hafen" entsteht. 2000 Einzelausstellung im Brühler Kunstverein. |