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Max Höfler - Malerei und CollageAusstellung vom 22. November bis 9. Dezember 2000Wir sehen Ölmalerei auf Leinwand. Es sind vorwiegend große Arbeiten, überwiegend dreiteilig. Sie entstehen in langen Prozessen mit vielen Überarbeitungen; sie sind vielschichtig in Materialität und Inhalt, dabei sehr gestisch, farbintensiv und expressiv. In den Collagen verwendet der Künstler einen breiten Fundus an Bild-, Foto- und Schriftmalerei; die Arbeiten sind assoziativ - fragmentarisch angelegt.
![]() Weitere Informationen über Max Höfler finden Sie auch unter www.maxkunst.de Max Höfler - Malerei und Collage Kombinationen, Schichtungen und Überlagerungen von unterschiedlichen Materialien bestimmen wesentlich die Ölgemälde und Collagen von Max Höfler, die hier im Brühler Kunstverein gezeigt werden: Transparentpapiere werden über Fotos geklebt, reliefartige Papierschichten mit Farbe überzogen. Farbebenen lagern sich übereinander. Notizenhafte Texte, Wortfragmente und sorgsam gedruckte Gedichte behaupten sich neben expressiven Zeichnungen, Farbflecken und gestischer Malerei. Eine Inspirationsquelle bilden für Max Höfler oft Träume, die er sich notiert und von deren stimmungsmäßigem Gehalt, deren Bildern und Emotionen er sich in seiner Arbeit leiten läßt. Sie transportieren für ihn Inhalte, die im Wachzustand schwer nachvollziehbar sind, vorbewußte, d.h. in Worten und rational schwer faßbare "Mischwerke" und Kombinationen, die jedoch mit dem Erwachen von der Realität des Tages wieder überlagert und vernebelt werden - als wenn sich gleichsam ein Schleier über sie legt, der sie nur noch vage hindurchschimmern läßt. Andere Quellen der Inspiration stellen Poesie und Literatur dar. Besonders Autoren der Beat-Generation wie Jack Kerouac faszinieren den Künstler, der auch eigene Gedichte schreibt und sie in seine Werke einfügt. Zeitweilig hatte Max Höfler sogar einmal überlegt, sich ganz der Literatur zuzuwenden. In seinen Performances arbeitet er deshalb viel mit Texten, beispielsweise zu Beginn dieses Jahres in der St. Marc Church in New York, wo er auch eigene Gedichte vorgetragen hat. "Aktionistisch", d.h. mit starkem Körpereinsatz und vehementem Farbauftrag beginnt Max Höfler seine oft großformatigen Leinwände zu gestalten. Während dieser Phase ist er - nach eigenen Aussagen - ganz in das entstehende Bild vertieft, läßt sich von seinen Träumen leiten und besitzt wenig reflektierende Distanz zum Gestaltungsvorgang. Erst nach und nach kommt dann eine langsame und ruhige Vorgehensweise zum Tragen, bis zum Schluß ein rationales, intellektuell kontrolliertes Arbeiten einsetzt. Die Ölgemälde von Max Höfler werden durch einen mehrschichtigen Farbauftrag bestimmt. Mehrfach schafft er verschiedene Zwischenstadien eines Bildes, indem er es mit weiteren Farbschichten oder eingeklebten Papieren überlagert, so daß während der Entstehung eines Bildes immer wieder neue "Zustände" visualisiert werden. Dabei kommt es vor, daß der Künstler noch feuchte Farbpartien verwischt und dadurch tieferliegende Schichten wieder zum Vorschein bringt.
Es kann aber auch sein, daß sich ein Text unter den Farbebenen befindet. Im Lauf der Entstehung des Gemäldes hat sich dann jedoch die Farbe durchgesetzt und nun sind nur noch Reste des Textes in Form von wenigen Buchstaben oder deren Fragmente übriggeblieben.
Da es ihm wichtig ist, daß das Farbmaterial ein gewisses Eigenleben erhält, läßt Max Höfler zum Teil stark verdünnte Farbe frei über ein Gemälde laufen. Ergebnis dieses freien Farbflusses sind feine Verlaufsspuren und schleierhafte Partien, die den Effekt von leicht durchsichtigem "Milchglas" oder Vorhangstoff haben. Diese - oftmals weißen - Schleierspuren verbergen tieferliegende Farbebenen und lassen sie doch zugleich schemenhaft durchschimmern.
Um die geschichtete Struktur seiner Gemälde noch zu intensivieren, schafft der Künstler auch gerne eine leicht reliefierte Oberflächenstruktur durch kompakte Farb- und Spachtelmassen oder durch vielfach geschichtete Papiere. Diese haptisch-stoffliche Struktur ergänzt er dann kontrastreich durch zeichenhafte Einritzungen in den Bildgrund. Zeitgleich zur Malerei produziert der Künstler auch Collagen. Da sich diese schneller gestalten lassen, bilden sie für ihn quasi einen "Puffer", um von der Arbeit an den langsamer entstehenden Ölgemälden erst einmal Abstand zu gewinnen.
An einer der im Brühler Kunstverein gezeigten Collage-Serien arbeitet Max Höfler schon seit Mitte des letzten Jahres. Sie wächst bis heute weiter und wird oftmals in veränderter Zusammenstellung präsentiert.
Ausgangspunkt dieser Serie ist eine Zeile aus einem Gedicht von Jack Kerouac: "I caught a cold from the sun, when they tore my heart out at the top of the pyramid." (Ich holte mir eine Erkältung von der Sonne, als sie mein Herz auf der Spitze der Pyramide zerrissen.")
Integriert Max Höfler schon in seine Ölgemälde Texte und Buchstaben, so erhalten diese Gestaltungselemente in den Collagen einen noch größeren Stellenwert. Mit der Hand geschriebene Text- und Wortfragmente oder akkurat gesetzte Gedichte stehen hier in einem ausgewogenen und gleichwertigen Verhältnis zu Malerei, Zeichnung und Fotografie. Zugleich besitzen die Schriftelemente einen typographischen und kalligraphischen Eigenwert.
Aus den vielen für diese Serie entstandenen Blättern trifft der Künstler jeweils eine Auswahl und stellt diese dann für eine Ausstellung zusammen. Die anderen Blätter werden zunächst einmal in die Schublade gelegt, um sie nach einiger Zeit wieder hervorzunehmen und nachzuschauen, wie die verwendeten Materialien (z.B. Leinöl und Terpentin) die Arbeiten verändert haben: Beispielsweise hat das Leinöl im Laufe der Zeit gelbliche Flecken auf dem Papier hinterlassen, oder ein mit Terpentin ge-tränktes Blatt hat auf einem darunter liegenden Blatt Veränderungen hervorgerufen.
Somit stellt der Brühler Kunstverein einen Künstler vor, dem es gelingt, in seinen Arbeiten ganz verschiedene künstlerische Ausdrucksformen - Malerei, Zeichnung, Fotografie, Schrift und Gedichte - miteinander agieren zu lassen und zu spannungsreichen und oft auch poetischen Bild-Text-Gefügen zu vereinen. Liane Heinz M.A., Kunsthistorikerin
PressespiegelFotos, Briefmarken und andere Bruchstücke des AlltagsBrühler Kunstverein zeigt Max HöflerVon Christina zu Mecklenburg Vergessenes oder flüchtig Erinnertes reiht sich beim Brühler Kunstverein zum Bewusstseinsstrom des Performance-Künstlers Max Höfler, der sich nach einer Handwerkerlehre dem Studium der Freien Kunst an der Kölner Fachhochschule für Kunst und Design zuwandte. Formal verwandt gibt sich dessen Malerei. Auf großformatigen Leinwänden pulsiert intensiv leuchtende Farbe, gestisch improvisiert in der Manier des Informal.
Der eingesetzte Materialfundus geht Hand in Hand mit einer Bildgenese, die sich
aus den Träumen Höflers herleitet. Bruchstückweise und sprunghaft dem Gesetz
der freien Assoziation folgend, verkettet der 37-jährige Kölner mit
kompositorischem Gespür die Facetten seiner Collagen. Texte werden mit Farbe
zugedeckt, Ecriture automatique verdichtet zu abstrakten Zeichnungen.
Fotomontagen, zitierte Lyrik und Briefmarken verschränken sich zu einer nur
noch fragmentarisch erkennbaren Alltagswirklichkeit. Klaustrophobisch,
bedrohlich wirken jene Vorstellungen von Raum, die Höfler mittels
schwarz-grauer Farbzonen entwirft.
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