Angelika Böck - PLOTS

Die Münchner Künstlerin Angelika Böck beschäftigt sich mit Phänomenen der Wahrnehmung. Sie beobachtet, wie Menschen ihre Umwelt betrachten, wie sie Räume einnehmen und welche Spuren sie hinterlassen.
Ihre audiovisuelle Installation "Plots" befasst sich mit der genderspezifischen Dimension von Wahrnehmung und ihrer sprachlichen Umsetzung. Übereinstimmung und Differenz in der Wahrnehmung von Mann und Frau sollen anhand eines gemeinsamen Erlebnisses aufgespürt werden. Ausgangspunkt sind die jeweils zwei Versionen einer Liebesgeschichte. Böck bedient sich der Fotografie als wesentliches Element um die Geschichten von drei Paaren zu präsentieren. Auf drei Tischen liegen Fotos der Orte, die jeweils ein Paar als Schauplatz der "Wendepunkte" ihrer Beziehung definiert hat. Es werden Fotos dramatisch wichtiger Orte mit Details aus dem privaten Fotoalbum des Paares und weiterem Bildmaterial präsentiert.

Die Schilderungen der Partner gab die Künstlerin in gekürzter Form an Autoren weiter, die aufgrund dieses Materials fiktive Abfolgen von Szenen schrieben. Fotos und Texte veranschaulichen sowohl erzählerische Höhepunkte als auch Nebensächlichkeiten, eigene Wahrnehmungen des Paares und fiktionalisierte Assoziationen der Autoren, aber auch Reaktionen der Künstlerin, die als Vermittlerin zwischen diesen Ebenen auftrat. Die Betrachter haben die Möglichkeit zwischen diesen Darstellungen zu wählen, verpflichten sich damit aber fast zwangsläufig Partei zu ergreifen.
(Kurzfassung eines Textes von Dr. Randi Gunzenhäuser)

Biografie

Angelika Böck wurde 1967 in München geboren. Sie studierte 1986 bis 1992 Innenarchitektur an der Akademie der Bildenden Künste, München. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Bildhauerei bei James Reineking, ebenfalls an der Akademie der Bildenden Künste (1992 - 1997). 1998 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin ab und arbeitet seither freischaffend.

Angelika Böck erhielt verschiedene Stipendien und Förderungen, u.a. ein Stipendium des DAAD für Schweden 1997 und ein Arbeitsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung 1999.