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In den Werkreihen der letzten Jahre hat Margit Schmidt technisch erzeugte schnelllebige Bilder mit der aufwendigen, Jahrhunderte alten, Hochdrucktechnik interpretiert und damit quasi „entschleunigt“. Die oft großformatigen Arbeiten auf Leinwand zeigen in diversen Farb- und Formvarianten ganz verschiedene Wirkung. Die Motive entstammen einem umfassenden Bildarchiv mit vorgefundenem Material aus verschiedenen Druckmedien und eigenhändig aufgenommenen Fotografien. Die Auswahl der Vorlagen erfolgt nach rein formalen Gesichtspunkten: nach Komposition, Räumlichkeit, Strukturwerten usw.. So können Architekturaufnahmen mit interessanter Linien- und Lichtführung ebenso Auslöser für eine künstlerische Auseinandersetzung sein wie Natur- und Landschaftsfotografien. Beim Transfer solcher Vorlagen in das traditionelle Druckverfahren spielen die spezifischen Aspekte heutiger Realitätsvermittlung weiterhin eine Rolle. Gestaltungsmittel wie Ausschnitt, Blow-Up, Zoomeffekt und Unschärfe hat die Künstlerin bewusst übernommen. Die nur vordergründig objektive sachliche Erfassung der Wirklichkeit durch die Kamera wird zum Ausgangspunkt einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung im Spannungsbogen von realistischer Übertragung zu verfremdender subjektiver Deutung.
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Wenden Süd I von Margit Schmidt
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