Brühler Kunstverein
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Willi Frommberger: Ich bin lieber eine Art Zauberer, ein Magier!

Der Brühler Kunstverein nimmt Abschied von seinem Ehrenmitglied

Willi Frommberger, Foto: K.W.Boll

Willi Frommberger in seinem Atelier

1972 gehörte Willi Frommberger zu den Gründungsmitgliedern des Brühler Kunstvereins. Lange Zeit leitete und begleitete er die Geschicke des Vereins, mit immer offenem Blick. Dieser zeichnete auch sein künstlerisches Schaffen aus. Er hatte das Große und Ganze, die Natur und ihre Schätze im Auge. Seine Werke stellte er mit Hilfe von Naturmaterialien wie Erden, Braunkohle, Eisenoxid her. Der Zauber des Zufalls spielte oft eine große Rolle. Die Magie und Ruhe der Farbe Braun in so vielen Schattierungen beherrscht sein Werk.

Brühler Wegbegleiter*innen berichten von städtischen Veranstaltungen, die durch seinen künstlerischen Beitrag zu besonderen Erlebnissen wurden. Als Kunstlehrer am Max Ernst Gymnasium, dessen Namensgebung er wesentlich beeinflusste, begeisterte er Schüler*innen, ihre Phantasie auch im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Er sah es als seine Aufgabe, Kunst in die Breite zu tragen, sie nicht nur einer Elite vorzustellen. Legendäre Straßenfeste in der Kempishofstraße, dem damaligen Sitz des Kunstvereins, und sein Beitrag zum brühlermarkt 80 "Brühler Gartenhäuser" sind nur Beispiele. Beim brühlermarkt 82 erklärte er zusammen mit seinen Schüler*innen die Fußgängerzone zur Handgängerzone, ganz im Sinne von Max Ernst.

57-jährig baute er eine alte Scheune in ein großes, geräumiges Atelier um, fast schon ein kleines Museum. Willi Frommberger strahlte eine große Ruhe aus, wenn er unaufgeregt durch sein Atelier führte. Er sah sich als Erfinder, Forscher und Sammler. "Archäologie und Kunst kann man nicht trennen", meinte Willi Frommberger. "Eins regt das andere an." Seine Fotoserie "An einem Regentag" dokumentiert Max Ernst bei der Brunneneinweihung und Willi Frommberger bekennt, dass er Max Ernst sehr bewundert, dass er für ihn eine Art ideelles Rückgrat war.

Genau wie Max Ernst war er stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln, nach Verbindungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. 2016, anlässlich seines 80. Geburtstages, zeigte er viele seiner Arbeiten in einer letzten großen Ausstellung in den Räumen des Brühler Kunstvereins in der Alten Schlosserei des Marienhospitals.
Er starb, 84-jährig, im Dezember 2020.

Der Brühler Kunstverein ist stolz darauf, diesen großartigen Künstler und Menschen in seinen Reihen gehabt zu haben.


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Fotos: K.W.Boll